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Filmpremiere: Ein vielschichtiger Blick auf die Situation in den Erkelenzer Dörfern

Premiere Dokumentarfilm 1
Premiere des Dokumentarfilms "Nach der Kohle", den Jugendliche im Rahmen der Demokratiewerkstatt Rheinisches Revier drehten
Datum:
20. Nov. 2023
Von:
Berichterstattung Thomas Hohenschue

In Kuckum wird Geschichte geschrieben. Jahrzehnte der Unsicherheit liegen hinter dem Erkelenzer Dorf, wie auch bei Nachbardörfern. Jetzt ist klar: Es bleibt, auch wenn schon Familien weggezogen sind. Doch wie geht es weiter? Ein neues Kapitel wird aufgeschlagen. Beim Blick nach vorne hilft der Blick zurück, um die gemeinsame Zukunft entlang der Bedürfnisse der Bevölkerung zu gestalten.

 

So konnte es kaum einen besseren Ort als die Kuckumer Kirche geben, um das Ergebnis eines Jugendprojektes zu präsentieren. Vor einiger Zeit hielten dort zivilgesellschaftliche Initiativen eine Zukunftskonferenz ab. Nun fand dort die Welturaufführung eines Dokumentarfilms statt, den Jugendliche im Sommer 2023 in Erkelenzer Dörfern am Rande des Tagebaus Garzweiler drehten.

Im Publikum dieser Premiere am 17. November saßen Interviewte und ihre Familien, aber auch andere Beteiligte, bis hin zum Geschäftsführer der Zukunftsagentur Rheinisches Revier. Drei jugendliche Filmemacher, Svea, Armin und Max, interviewten einige von ihnen auf der Bühne. Auch Stephan Muckel, Bürgermeister von Erkelenz, stellte sich dem gerne, wissend, dass ihn erneut hartnäckiges Nachfragen erwartete.

Wie im Film spiegelte sich auf dem Podium in der Kirche die Spannbreite der Meinungen wider, die in der Region zum Thema Strukturwandel und Bürgerbeteiligung vorherrschen. Es gibt so viel zu bereden und aufzuarbeiten. Der Dokumentarfilm "Nach der Kohle" beschreibt in ausdrucksstarken Bildern und Zitaten, worum es geht: um die Heimat, um die Gemeinschaft, um Jahrzehnte der Ungewissheit und Zukunftsangst.

Im Mittelpunkt des Abends standen die Blickwinkel der Jugendlichen, die von den professionellen Filmemachern Miriam Pucitta und Markus Belde begleitet worden waren. Sie berichteten, wie die zwei Wochen Konzeptions-, Recherche- und Dreharbeiten ihren Blick auf das Thema verändert haben. Insbesondere die Leere hat sie erschreckt, sowohl der verlassenen Dörfer als auch der neuen.

Rote Rosen gab es für die jungen Dokumentarfilmer, deren atmosphärisch dichtes und großartig gefilmtes Werk starken Beifall fand. Zufriedene Gesichter bei den Menschen, die das Projekt im Hintergrund begleitet hatten, bei Dr. Manfred Körber vom Nell-Breuning-Haus und Alexander Müller-Hermes des Kooperationspartners "Aber hallo!" mit seiner kulturpädagogischen Expertise.

Alles bestens vorbereitet und intensiv mit den Jugendlichen gearbeitet hatte Chris Löw von der Demokratiewerkstatt Rheinisches Revier, die Früchte dieser Arbeit waren in Film und Talk spürbar. Eine Quintessenz des Abends lautete folgerichtig, dass dieser Weg weitergegangen werden muss. Ein Runder Tisch der Dörfer steht im Raum, aber eben auch, den Blick der Jugend weiter einzubeziehen. Sie sollen die Geschichte mit fortschreiben, denn es wird ja auch vor allem ihre sein!

Dokumentarfilm "Nach der Kohle"

Dokumentarfilm

Dokumentarfilm "Nach der Kohle", den Jugendliche im Rahmen der Demokratiewerkstatt Rheinisches Revier drehten. Ein vielschichtiger Blick auf die Situation in den Erkelenzer Dörfern

Premiere des Dokumentarfilms "Nach der Kohle"

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