Das Rheinische Revier ist eine der großen Transformationsregionen in Nordrhein-Westfalen und in Europa. Es ist eine Energieregion, geprägt durch den jahrzehntelangen Abbau von Braunkohle und energieintensive Industriezweige. Mit der Braunkohleverstromung kam es zu Umsiedlungsmaßnahmen, der Abbaggerung von Siedlungs- und Ackerflächen sowie komplexen Umweltauswirkungen. Die letzten Jahre und auch die aktuellen Entwicklungen zeigen, welch ein großes Konfliktpotential besteht und wie unversöhnlich sich verschiedene Positionen und Akteure gegenüberstehen.
Die Demokratiewerkstatt „Rheinisches Revier“ will den Ansatz, dass Demokratie Menschen bei der Gestaltung ihres Lebensraumes beteiligt und sich so als attraktive und zukunftsfähige Gesellschaftsform erweist, auf den Strukturwandel in der ehemaligen Tagebauregion übertragen. Dieser Wandel ist in vielerlei Hinsicht exemplarisch für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Transformation entwickelter Industriegesellschaften angesichts ökologischer und ökonomischer Zukunftsfragen – und damit ist er auch ein Reallabor für die Zukunft der Demokratie.
Die Demokratiewerkstatt will dazu beitragen, dass durch eine dialogische und niedrigschwellige Ansprache vielen Menschen politische Teilhabe ermöglicht wird. An den „Abbruchkanten“ menschlicher Nachbarschaften versucht das Projekt einen Schritt in Richtung Versöhnung. Es will den Wandel unterstützen, zu einem gelingenden Alltag und damit helfen zu einer neuen Normalität beizutragen. Die Demokratiewerkstatt im Rheinischen Revier fördert die Vernetzung engagierter Personen und Initiativen.
Zielgruppe: insbesondere direkt durch den Tagebau Betroffene in den Dörfern (Keyenberg, Kuckum, Berverath, Ober- und Unterwestrich, Holzweiler), gleichwohl jene in „neue“ Dörfer Umgesiedelten aller Altersgruppen