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Interaktives Bildungsformat zum Thema Gesundheit im Strukturwandel des Rheinschen Reviers:„Nach der Kohle. Partizipation und planetare Dorfgesundheit“

Erläuterungen zum 'Dorf in Dorf'-Konzept
Datum:
12. Dez. 2024
Von:
Jonathan Querg

Als Demokratiewerkstatt Rheinisches Revier haben wir gemeinsam mit Dr. Bernhard Seidler (Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Uniklinik Köln) ein Bildungsseminar gestaltet, das eine außergewöhnliche Perspektive auf den Strukturwandel im Rheinischen Revier eröffnet.

Im Mittelpunkt stand die Frage, welche Rolle Gesundheit „nach der Kohle“ im Rheinischen Revier spielen wird. Obwohl viele Themen – wie Umsiedlungen, Arbeitsplätze, Natur- und Klimaschutz – bereits im Diskurs des Strukturwandels präsent sind, bleibt der Zusammenhang zwischen dem Kohleausstieg und den notwendigen Bedingungen für ein „gesundes“ Leben bislang unterbeleuchtet. Dabei spielt das Konzept des Kohärenzgefühls – eine globale Orientierung, bestehend aus Gefühlen der Verstehbarkeit, Bewältigbarkeit und Sinnhaftigkeit – eine zentrale Rolle. Es beschreibt, wie Menschen auf alltägliche Stressoren reagieren und ihre Widerstandsressourcen mobilisieren können.

Das interaktive Seminar ermöglichte den Teilnehmenden, die komplexen Herausforderungen und Chancen des Kohleausstiegs vor Ort zu erleben. Besonders eindrucksvoll war das zivilgesellschaftlich getragene Projekt „Dorf im Dorf“, das von der Dörfergemeinschaft KulturEnergie entwickelt wurde. Es zeigt, wie Menschen Eigeninitiative ergreifen, um Perspektiven für eine nachhaltige Zukunft zu schaffen.

Gerahmt von Eindrücken am Tagebaurand, einem Dorfspaziergang durch Keyenberg und dem offenen Gespräch mit Tina Dresen und Nobert Winzen von der Dörfergemeinschaft KulturEnergie, wird deutlich, wie bedeutend und verantwortungsvoll die Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure für eine demokratische und nachhaltige Gestaltung des Wandels ist.

Im Ideen-Café brachten die Studierenden ihre fachlichen Perspektiven ein und beleuchteten mithilfe der Stakeholder-Methode die Komplexität des Strukturwandels sowie die unterschiedlichen Interessen der beteiligten Akteure.

Ein spannendes Seminarformat, das verdeutlicht, wie die Kombination aus wissenschaftlicher Expertise, zivilgesellschaftlichem Engagement und interaktivem Lernen wichtige Impulse für einen nachhaltigen und demokratischen Strukturwandel leisten kann, indem Gesundheit und Demokratie als zentrale Themen miteinander verknüpft werden.

Workshop zum Thema Gesundheit im Strukturwandel

Datum:
16. Dez. 2024
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