Jetzt geht es endlich um Aufbau, nicht um Zerstörung:Bei einer Planungskonferenz im Cafe Nr 5 berieten Akteure und Aktive zahlreiche Initiativen zur nachhaltigen Entwicklung des Rheinischen Reviers
Im Rheinischen Revier wird gerade ein nächstes Kapitel aufgeschlagen. Es entsteht Mut, die Zukunft der geretteten Garzweiler Dörfer neu zu denken. Und es entsteht eine Haltung, sie bürgerschaftlich zu gestalten. „Endlich geht es um Aufbau, nicht um Zerstörung,“ sagte ein Anwohner, als sich zahlreiche Menschen im Cafe Nr 5 in Berverath zur Planungskonferenz einfanden.
Der Ort für das lebendige Geschehen strahlte in jeder Hinsicht Symbolik aus. Zum einen stellt das Cafe Nr 5 einen langersehnten Treffpunkt für zivilgesellschaftliche Initiativen der Region dar. Zum anderen ist es selbst noch eine Baustelle, ein Prozess, der gestaltet wird, mit vielversprechenden Ansätzen, was daraus werden soll. Die Planungskonferenz der Demokratiewerkstatt Rheinisches Revier verband all das.
Dr. Manfred Körber und Jonathan Querg vom Nell-Breuning-Haus skizzierten die bisherige Wegstrecke, die gemeinsam mit vielen Netzwerkpartnern zurückgelegt wurde, und luden herzlich ein, Ideen für die Weiterarbeit einzubringen. Damit liefen sie offene Türen ein, denn ausnahmslos alle Gäste hatten Vorschläge im Gepäck und Lust, diese mit anderen Teilnehmenden der Konferenz zu diskutieren und anzupacken.
Bereits geplant sind zwei RevierDialoge, ein Jugendprojekt und – ganz frisch – ein Quartiersprojekt für die fünf Dörfer. Eine weitere Entwicklungskonferenz des Bündnisses „Revier WIRd Region“ steht an, wie auch eine Fortsetzung von Beratungen wie der Temporären Universität Hambach, einer Tagungsreihe zur politischen Bildung im ländlichen Raum und einer historischen Auseinandersetzung mit dem Rheinischen Revier.
In der inspirierten Planungskonferenz kamen nun weitere Projekte in Gang, verknüpft mit den bisherigen Diskussionen um das Stärken des Dorflebens, um kulturelle Initiativen oder das Verbinden von Biotopen. Die Demokratie soll durch partizipative Formate gestärkt werden, die Menschen sollen sich als Beteiligte des Strukturwandels spüren können. Alles unter dem Vorzeichen einer nachhaltigen Entwicklung der Region, ökologisch wie sozial.
So leistete die Demokratiewerkstatt mit ihrer Planungskonferenz gleich mehreres: Sie bestärkte die Menschen, sich für die Zukunft der Dörfer und ihrer Umgebung einzusetzen. Sie brachte Akteure und Aktive zusammen, ließ Kontakte neu entstehen, bestehende vertiefte sie. Sie machte sichtbar, dass Kommunen, Zukunftsagentur und weitere Beteiligte in diesem Netzwerk konstruktive Gedanken und Gesprächspartner finden. Darauf lässt sich aufbauen.