Die Bürgerregion Lausitz als Vorbild:Die Zeit scheint reif, in eine neue Etappe der zivilgesellschaftlichen Zusammenarbeit im Rheinischen Revier einzutreten

Bei der tu! Hambach 2025 in Bürgewald-Merzenich stellte nun Kira Sawicka vom beratenden Verein Wertewandel die Arbeitsweise der Bürgerregion Lausitz vor. Veranstalter des Workshops war die Demokratiewerkstatt Rheinisches Revier. Sie erhoffte sich Inspirationen für die weitere Arbeit. Die eigenen Qualitätsstandards für die Beteiligung von Zivilgesellschaft sieht sie im Strukturwandelprozess wenig eingelöst. Wie stellt sich die Situation in der Lausitz dar?
Tatsächlich wurde dort die Aufgabe zunächst ebenfalls vorrangig wirtschaftlich verstanden. Inzwischen aber hat sich bei den Beteiligten der Blick geweitet, auf die Gestaltung des Lebensraums hin. Bürgerschaftliche Initiativen aus der Region können seitdem auf Mittel der Strukturhilfe zurückgreifen, die den Braunkohlerevieren zur Gestaltung des Strukturwandels zur Verfügung gestellt werden. Es gibt sogar einen extra Teilhabefonds.
Dass es bei derselben Quelle öffentlicher Fördermittel auch so gehen kann, ermutigte die Teilnehmenden des Workshops, im Rheinischen Revier neue Anläufe zu unternehmen. Bisher rennen hier zivilgesellschaftliche Initiativen in der Regel gegen Wände, wenn sie für ihre Projekte Fördergelder beantragen. Auch die Idee eines Mitmachfonds kommt bislang nicht in die Umsetzung.
Das Best practice-Beispiel der Bürgerregion Lausitz, die erfolgreich bürgerschaftliches Engagement begleitet, vernetzt und qualifiziert und darüber neue Identität stiftet, könnte auch Vorbild für einen stärkeren Zusammenschluss im Rheinischen Revier sein. Erste Ansätze gibt es, unter dem Dach der Demokratiewerkstatt oder auch im breiten Bündnis "Region WIRd Region". Die Zeit scheint reif, in eine neue Etappe einzutreten.